Lena Göbel und Edgar Holzknect

24. August 2019 - 03. November 2019

Samstag, Sonntag, Feiertag 10-18 Uhr

Lena Göbel

Aus der kulturgeschichtlich alten Technik des Holzdrucks hat  Lena Göbel ihren ganz eigenen Ausdruck entwickelt: Sie collagiert die im Handdruck produzierten Abbilder auf Papier oder Leinwand, übermalt und lasiert sie und schafft so sowohl auf der Material- als auch auf der Inhaltsebene eine Verbindung zwischen Tradition und Gegenwart. Ihre Themen: Beziehungen zwischen Mensch und Tier, Natur und Zivilisation und die oft missbrauchten Symbole des Brauchtums.
Das Arbeiten auf den oft großdimensionierten, Druckstöcken meist  aus Birnenholz, ist eine ziemlich kraftintensive Angelegenheit und beinhaltet auch den bildhauerischen Aspekt. Mit ihren Händen trägt sie dann die Ölfarbe für den Druck auf und erstellt auch solcherart in Teilen die Abdrucke auf das Druckpapier, die dann wiederum in variierter Form auf der größeren Leinwand zusammengesetzt werden. Dann wird lustvoll über- und dazugemalt, wird mit Terpentin wieder der ursprüngliche Druck hervorgeholt, der in seinen strengen Linien und der erhabenen Farbmasse auch die Reliefform des Bildes unterstreicht.Die Darstellungsweise ist figural. Ihre Protagonisten sind oft Mischwesen aus Mensch und Tier. Tiere mit menschlichen Attributen, wie das Walross mit dem traditionellen Trachtentuch, oder Menschenköpfe mit tierischen Ausdrucksformen. Waren es am Anfang vor allem Katzen, haben nun auch Fische, Vögel und Nagetiere Einzug in Lena Göbels Tierwelt gefunden - oder auch ganz einfach Fantasiewesen und Neuschöpfungen. Das Bild selbst sieht sie als lebendes Objekt, das ein Eigenleben führt und sie als Künstlerin weiterführt. Das Bild muss aber auch, so Göbel, locker bleiben und dem Betrachter vermitteln können, dass seine Darsteller jederzeit heraus steigen könnten. Sie sollen ihn gefühlsmäßig berühren.
Verena Kienast

Edgar Holzknecht

In seiner vielschichtigen Malerei mit lasiertem oder deckendem Farbauftrag, mit den sich schneidenden Kanten und Formen ist Edgar Holzknecht ein Suchender.Viele Nuancen von Braun, Rot, Blau und Grün strukturieren seine Formen, Grautöne setzen Lichtakzente und führen in die Tiefe des Raumes.
Figur, Landschaft und Gebautes sind die Themenberieche , die er in der Galerie am Gut Gasteil zeigt. Das vierte große Thema seiner Bilder ist "Pflanzliches" und es fungiert als Entwicklungsfeld für neue Möglichkeiten .
Es ist die Bildspannung, auf die sich die beharrliche Suche fokussiert. Die Schichten werden dünner, die Zwischentöne zahlreicher - der Arbeitsfluss ist intensiver geworden. Dabei tritt die Erkennbarkeit des Dargestellten immer mehr in den Hintergrund. Figurales löst sich zunehmend auf, wird zum Rhythmus aus den sich überlagernden Farbschichten, nun steht die reine Form im Vordergrund. Dabei erzeugen die luftig-leichten Farbaufträge auf den von ihm selbst mit großer Sorgfalt grundierten Leinwänden in der vielfachen Überschneidung der Pinselkanten kristalline Strukturen. Das reichschattierte Grau bildet die Brücke zwischen Objekt und Raum, erhält ein bisschen Farbe, um die Plastizität zu unterstreichen und bricht zu dicht lasierte Knotenpunkte dynamisch auf. Das grafische Element entwickelt sich somit aus dem malerischen Vorgehen mit den sichtbaren Pinselstrichen, ein Prozess, der auch im abgeschlossenen Werk nachvollziehbar ist.
Verena Kienast

 

  • Lena Göbel und Edgar Holzknect
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