Kleine Szenen

Kleine Szenen von Charlotte Seidl (2010 – 2022)

Denkanstöße für die eigene Erzählung

Frauen, die miteinander in Beziehung stehen. In verschiedensten Situationen und Rahmenbedingungen. Sie tanzen, sprechen, schreien, liegen und posieren. Manchmal alleine, manchmal mit Tieren. In Landschaften, Städten, Dörfern und geschlossenen Räumen. Charlotte Seidl erzählt in ihren kleinformatigen Keramikbildern keine festgefügten Geschichten, die „kleinen Szenen“ sind vielmehr Denkanstöße für den Betrachter, sein eigenes Geschehnis zum Bild zu finden. Dazu öffnen sich viele Möglichkeiten, denn die Momentaufnahme zeigt nicht nur Ort und handelnde Personen, sondern berührt in jedem Fall auch die emotionale Ebene – individuell erfahrbar. Es geht um Befindlichkeiten, sagt Charlotte Seidl, die gemeinsam mit ihrem Mann, dem Bildhauer Johannes Seidl, seit mehr als 20 Jahren Gut Gasteil mit Kunst in der Landschaft und Galerie zum Kunsttreffpunkt entwickelt hat.

Der Fokus auf Befindlichkeiten in ihren Arbeiten, wie aktuell den „kleinen Szenen“, ist auch der Grund, warum die Personen fast ausschließlich Frauen sind – der Mensch aus weiblicher Sicht schließt freilich den Mann mit ein. Dem Material des gebrannten, glasierten Tons entsprechend, sind die „kleinen Szenen“ geprägt von gedämpften Farben – Braun in allen Schattierungen von Beige über Ocker und Siena gebrannt bis Rötlich und Umbra. Und dann ist da noch dieses Blau – auch das variiert in verschiedener Helligkeit – wie der Himmel und genauso umfassend schön.

Die Themen für ihre „kleinen Szenen“ holt sich Charlotte Seidl aus ihrem eigenen Umfeld, ritzt sie daher als Teil ihrer eigenen Wahrnehmung in die 34 x 34 Zentimeter großen Tonplatten, glasiert sie und brennt sie dann bei 1160 Grad Temperatur, bevor sie von Johannes Seidl auf eine Schichtholzplatte montiert werden. Je nach Lichteinfall verändert sich der Farbeindruck und kann im direkten Sonnenlicht leuchten oder im reduzierten Lichtschein in mythologische Bildtiefen locken. 408 Szenen sind es derzeit und es werden mehr werden – es gibt noch so viel zu erzählen.
Verena Kienast

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