Andrea Schnell, Edgar Holzk...

07. September 2013 - 03. November 2013

Andrea Schnell, Grafik und Malerei
Bilder aus dem innersten Bewusstsein – aus dem ganz persönlichen aber auch aus der Menschheitsgeschichte, wie sie sich in Mythen und den antiken Geschichten zeigen sind der Ausgangspunkt der Künstlerin Andrea Schnell. Wichtig ist dafür zunächst, von allem loslassen, den Verstand ausschalten zu können. Als Bildfindungen bezeichnet sie ihre Werke, „die innere Zustände, die Beziehung von Geist-Körper-Seele bzw. psychische Verfassungen beschreiben“. Daraus ergibt sich meist auch ein serielles Arbeiten, „Schübe“ und dazwischen Einzelblätter. Aus der Abstraktion der vorangegangenen Jahre haben sich nun immer mehr figurative Formen herausgebildet, die dem inneren, eben unbewussten, Impuls folgend, den Gestaltungsprozess bestimmen. Das bewusste Arbeiten erfolgt erst im zweiten Schritt, davor ist der Prozess intuitiv geleitet. Richtungswechsel im Prozess sind durchaus möglich und für die Künstlerin selbst höchst spannend. Sie lässt geschehen und verfolgt dann wieder bewusst die neue Linie. So ergeben sich auch die jeweiligen Themen und werden dann benannt.
In Tusche, Acryl, Öl und Kreide als Zeichnung, Monotypie und Malerei mit durchaus brachialer Vorgangsweise des Überklebens, Zerreißens, Herausradierens, neu Zusammensetzens. Bisweilen „bis zum explosiven Arbeitsausbruch“, so Schnell. Waren es lange vorwiegend gezeichnete Darstellungen, so bewegt sich die Bildkomposition in den vergangenen Jahren wieder deutlich in Richtung gemalte Zeichnung, gezeichnete Malerei und, so Schnell „nach langen Jahren der Abstinenz in Richtung großformatiger Malerei und Collage und Farbe.“
Im thematischen Mittelpunkt steht meist das Weibliche, wie etwa in „Frau Kafka“, die etwas durchaus Käferartiges aufweist, „der rote Hut“, der eine dieser Farbexplosionen auf einem anmutigen skizzierten Frauenkörper beinhaltet, oder auch „Alter Ego“, bei dem das collagierte Gesicht der mit schwarzer Tusche umrandeten Figur in gedämpftem Rot heraussticht. Rot als die Farbe der Aktivität. Die farbliche Auseinandersetzung bildet starke Kontraste zwischen dem hellen Malgrund mit Schwarz, Erdfarben und eben unterschiedlich nuanciertem Rot – von düster bis grell leuchtend. Manifestation der Urgewalten.
Verena Kienast

Edgar Holzknecht, Malerei
Vier großen Themenblöcken ordnet Edgar Holzkecht seine Arbeiten zu: Pflanzliches, Gebautes, Landschaften und Figuren. Wobei manches gar nicht so eindeutig ist. Keine Geschichte will er  erzählen, stellt der 1962 in Salzburg geborene Absolvent der Linzer  Hochschule für Gestaltung fest. Wesentlich ist dabei vielmehr das Stimmungsbild und die Spannung zwischen dem Malfeld und dem umgebenden Raum. Der Bildhintergrund bzw. der Negativraum ist damit genauso wichtig wie das Bild selbst. Farben, Formen und Flächen werden laufend aufeinander abgestimmt, verdichten sich dabei zunehmend. Die ursprüngliche Skizze verliert sich langsam unter den zahlreichen Schichten der durchscheinend aufgetragenen Acrylfarbe in Brauntönen, mit Rot, Blau und Grünkontrapunkten. So entstehen durch die mannigfaltigen Überlagerungen und Querungen des geradlinigen breiten Pinselstrichs und der durchscheinenden Skizzenzeichnungen oder im Prozess eintretenden Linien tiefgründige und kantige Farbflächen, die noch die Idee der ursprünglichen Form ahnen lassen, ihr aber noch weitere Möglichkeiten eröffnen. Dabei erhalten seine gemalten Bilder auch eine stark graphischen Charakter. Die Gegenständlichkeit löst sich in unterschiedlichen Abstufungen in eine ästhetische Abstrakton auf. Aus der Reduktion wird der Betrachter in neue Sichtweisen geführt.
Die unmittelbaren Eindrücke holt sich Edgar Holzknecht aus der Natur und seinem Umfeld, aber nicht um sie zu replizieren, sondern um seine ganz persönlichen Nachbilder dazu zu finden. In suchenden Reflexionen.
Verena Kienast

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